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Donnerstag, 18. Februar 2021

„Jazz lebt vom Austausch“ - taz đŸŸ am wochenende

Das lange Warten, bis das Konzert wieder beginnt … hier als Erinnerung aus dem Funkhaus Berlin - Foto: Detlev Schilke
 
Keine Konzerte und kein Miteinander möglich: Im Jazz und der Improvisierten Musik geht es gerade ums Überleben in der Pandemie. Kathrin Pechlof, Nikolaus Neuser und Olaf Rupp kennen sich damit aus. Interview Andreas Hartmann
taz đŸŸ am wochenende sonnabend/sonntag, 13./14. februar 2021 berlin kultur Seite 49 
 
taz: […] Frau Pechlof, eine eben veröffentlichte Umfrage des Landesmusikrats Berlin hat ergeben, dass fast ein Drittel der Berliner Musiker und Musikerinnen aufgrund der Coronakrise keine Zukunft mehr in ihrer kĂŒnstlerischen TĂ€tigkeit sehen und mit dem Gedanken spielen, etwas anderes zu machen. […]
 
 
IM INTERVIEW: KATHRIN PECHLOF
[…] Bevor man die Grundsicherung in Anspruch nimmt, werden lieber Instrumente verkauft, werden die Ersparnisse aufgebraucht und wird die Altersvorsorge aufgelöst. Wer kann, vermeidet es, ins ALG II zu gehen. Die Regularien beim ALG II stehen selbststĂ€ndigem Unternehmertum auch völlig entgegen, und Musiker*innen haben trotz geschlossener SpielstĂ€tten ja nicht aufgehört, unternehmerisch tĂ€tig zu sein. […]
 

IM INTERVIEW: NIKOLAUS NEUSER
[…] Außerdem existieren noch immer Webfehler in der Konstruktion der sogenannten November- und Dezemberhilfen wie beispielsweise die Einstufung von soloselbststĂ€ndigen Kunst- und Kulturschaffenden als bloß „indirekt Betroffene“, wodurch auch hier der Großteil der Betroffenen durchs Raster fĂ€llt. […]
 

IM INTERVIEW: OLAF RUPP
[…] Für mich ist klar: Ich gehe nicht in diese Grundsicherung. Du kannst in die ja auch nur dann gehen, wenn du dich arbeitslos meldest. Es ist aber keiner von uns Musikern arbeitslos. Wir haben alle Arbeit genug. Ein Musiker arbeitet ja nicht nur, wenn er Konzerte gibt. Nur die Monetarisierung kommt halt zum Großteil daraus. […]