Das
Oderbruch soll Unesco-Welterbe werden. Der überraschende Vorschlag einer Bürgerinitiative hat Charme, finden selbst Skeptiker. Von der Vergangenheit allein kann die einzigartige Kulturlandschaft aber nicht leben. Sie braucht auch Zukunft.
Bislang galt: Die größte Gefahr für das Oderbruch ist ein Oderhochwasser. Brächen die Deiche, wäre das unterhalb der Oder gelegene Bruch in kurzer Zeit vollgelaufen wie eine Badewanne. Doch nun stehen Äcker und Felder seit dem Sommer unter Wasser, ohne dass die Oder über die Ufer getreten wäre. Schuld sind die Regenfälle und das hohe Grundwasser. Beides kann nicht abfließen, weil die Abwassergräben nicht mehr unterhalten wurden. Das ist schlecht für die Bauern, freut aber die Umweltschützer. Sie wollen in Brandenburg - dem gewässerreichsten und wasserärmsten Bundesland - das Wasser so lange wie möglich in der Landschaft halten.
Grosses Foto: Detlev Schilke
In der taz am 04.02.2011
VON UWE RADA