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Donnerstag, 30. Oktober 2008

Voll Proll oder was?


Photographie © Detlev Schilke

Arbeiter oder potenzieller Revolutionär? Ob als Trendsetter oder als Sexsymbol – der Prolet lässt uns nicht kalt. Schon immer hat er die Angst und die Fantasien der Oberschichten geschürt. Jetzt sieht man ihn tagtäglich im Fernsehen. Was fasziniert am Proleten, was bewegt? Vier Antworten

tazmag
DAS WOCHENENDMAGAZIN DER TAGESZEITUNG
SONNABEND/SONNTAG, 18./19. OKTOBER 2008
42. WOCHE NR. 573

Der Fotograf

Unser Fotograf Detlev Schilke hat das Spannungsfeld des tatsächlichen und konstruierten Prolls für uns mit der Kamera recherchiert. Mit Liebe zum Detail, das manchmal mehr verrät, als die Oberfläche vermuten lässt, ging er auf die Pirsch. Bei der Arbeit fühlte er sich manchmal an Elliott Erwitt erinnert, der im New York der 1940er-Jahre "hintergründig-verschmitzte Sujets" in Schwarz-Weiß festhielt.
Als er in Berlin unterwegs war, war Detlev Schilke vor allem beeindruckt von der Offenheit der Menschen, geschockt war er von den Ausmaßen der fehlenden Freizeitbeschäftigungen für Jugendliche, die ihren Fokus immer mehr auf Konsum ausrichten. Er wünscht sich mehr Jugendclubs und dass die Familien mal wieder Selbstgekochtes in trauter Runde am abendlichen Esstisch verspeisen. Wenn Schilke nicht gerade Straßenszenen festhält, fotografiert er auch Clowns in Heiligendamm, tagesaktuelle Ereignisse jeder Art oder schafft es, Jazzmusik mit der Kamera einzufangen. NMG